Tiergestützte Therapie / Pädagogik am Medium Hund 

 

Jedes Verhalten - und mag es noch so destruktiv scheinen - hat in der Lebensgeschichte des Menschen einen guten Grund.

 

Das ist die traumapädagogische Grundhaltung, die mich und meine Arbeit prägt. Alles hat einen Sinn und jede Verhaltensstrategie war irgendwann einmal (überlebens-)notwendig. Gemeinsam mit Joy können wir diesen guten Grund finden, verstehen, anerkennen und alternative Bewältigungsstrategien erarbeiten.

  

Tiergestützte Interventionen umfassen bewusst geplante, pädagogische, psychologische und soziointegrative Angebote mit Tieren für Klienten mit kognitiven, sozial-emotionalen und motorischen Einschränkungen oder Verhaltensstörungen. Vielfältige Studien belegen, dass Hunde eine positive Wirkung auf Menschen haben und Entwicklung, Befinden, Defizite oder Krankheiten positiv beeinflussen. Durch die konkrete körperliche Arbeit (Spaziergänge, Hundeagility, Spielen...) werden Menschen durch den intensiven Kontakt zum Hund ganzheitlich körperlich, geistig, emotional und sozial angesprochen. Der Vorteil des Einsatzes von Hunden in tiergestützten sozialen Fördermaßnahmen liegt in der Authentizität des Tieres. So helfen Tiere bei der Entwicklung von authentischen und stimmigen Verhaltensmustern – die Klienten müssen sich nicht verstellen, auch wenn sie nicht dem gängigen Ideal entsprechen. Hunde nehmen Menschen so an, wie sie sind und spiegeln durch ihre Reaktionen intrapsychische und interpsychische Prozesse. Das führt zu einer Verbesserung der Selbstwahrnehmung und oft erkennen (junge) Menschen eigene dysfunktionale Verhaltensweisen in der wertfreien Interaktion mit einem Hund selbst und legen damit den Grundstein für nachfolgende Verhaltensveränderungen. Der Umgang mit den Tieren führt zu einer Steigerung des Selbstwertgefühls und zu mehr Selbstvertrauen. Positive Erlebnisse spielen dabei eine ganz besondere Rolle. Es werden Situationen gemeistert, die man sich zunächst nicht zugetraut hätte. Über den Hund und das gemeinsame Interesse an ihm, fällt es sozial unsicheren Menschen leichter mit anderen in Kontakt zu treten. Das wiederum überträgt sich in vielen Fällen auf den Alltag: Gerade Kinder und Jugendliche mit Mobbingerfahrungen und / oder geringem Selbstwertgefühl trauen sich mehr zu und lernen, ungewohnte oder einschüchternde Situationen zu meistern. Erfolge in der Arbeit mit dem Hund im Bereich Erziehung des Tieres stärken das Gefühl der Selbstwirksamkeit.

Auch Kinder mit traumatischen Erfahrungen können über das Medium Hund schrittweise lernen, sich selbst zu versorgen und sich gut zu tun. Gerade Kinder und Jugendliche mit einem unsicheren Bindungssystem und traumatischen Erfahrungen im zwischenmenschlichen Bereich profitieren von einem Tier. Oft haben sie Menschen als nicht sicher oder zuverlässig erlebt, möglicherweise konnten sie durch Bindungspersonen nicht entsprechend ihrer Bedürfnisse versorgt werden. Diesen Kindern und Jugendlichen fällt es sehr schwer vertrauensvolle, menschliche Kontakte aufzubauen. Ein Hund kann hier hervorragend als Brücke und Übungsfeld genutzt werden, so dass langfristig auch Menschen wieder zu sicheren Bindungspartnern werden können.

Im Gegensatz zu oft überfordernden, direktiven Interaktionen, wie Gesprächen, können Hunde nondirektiv als Medium eingesetzt werden und so den Zugang und Kontakt zum Klienten erleichtern. Um sicher zu stellen, dass die erarbeiteten Lösungsstrategien auch in den Alltag übetragen werden können, ist mir eine sozialraumorientierte, aufsuchende Arbeit im unmittelbaren Lebensumfeld des jungen Menschen wichtig.

 

Bei Fragen oder Interesse nehmen Sie gerne Kontakt auf - ich beantworte gerne auch persönlich Ihre Fragen!